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Region der Lebensretter startet im Landkreis Lörrach

Meldung aus Kandern
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App-gestützte Alarmierung von Ehrenamtlichen soll Leben retten

Landkreis Lörrach. Die Überlebenschance von Menschen bei einem Herzstillstand erhöhen: Das ist das Ziel des Vereins „Region der Lebensretter“. Koordiniert vom Sachgebiet Brand & Katastrophenschutz des Landratsamts Lörrach startet das Projekt zusammen mit den beteiligten Hilfsorganisationen zum 14. Juli auch im Landkreis Lörrach.

Jedes Jahr erleiden mehr als 70.000 Menschen deutschlandweit außerhalb eines Krankenhauses einen plötzlichen Herzstillstand. Bis ein Rettungswagen eintrifft, können je nach geografischer Lage im Durchschnitt acht bis 15 Minuten verstreichen – irreversible Hirnschäden können sich jedoch bereits nach drei bis fünf Minuten entwickeln. Die Überlebensrate von Betroffenen beträgt dadurch derzeit nur ungefähr zehn Prozent. „Viele Menschen sind in Maßnahmen der Wiederbelebung geschult und erfahren, aber kein Teil der Rettungskette“, erläutert Kevin Kuruc, Projektverantwortlicher beim Landratsamt Lörrach. Dazu zählen zum Beispiel dienstfreie Mitarbeitende des Rettungsdiensts, Mitglieder der Hilfsorganisationen, ärztliches Personal oder Pflegekräfte.

So funktioniert das System der „Region der Lebensretter“
Das App-basierte System der Region der Lebensretter soll genau diese Menschen ansprechen. Eingehende Notrufe bei der Integrierten Leitstelle, die zusammen vom Landkreis Lörrach und dem DRK Kreisverband Lörrach e.V. betrieben wird, werden im Bedarfsfall an registrierte Ersthelferinnen und Ersthelfer weitergeleitet. Über das Smartphone werden potenzielle Lebensretterinnen und Lebensretter in direkter Nähe des Notfalls geortet und per App-Benachrichtigung alarmiert. Bis zum Eintreffen alarmierter Einsatzkräfte kann dadurch bereits mit der Wiederbelebung begonnen werden.

„Der Beitritt zum Projekt „Region der Lebensretter“ entwickelt die medizinische Notfallversorgung im Landkreis Lörrach weiter. Die Vernetzung von Menschen mit den nötigen Kenntnissen und den koordinierenden Stellen ist dabei ein wichtiger Schritt. Mein Dank gilt allen Ersthelfenden, die die Initiative auf ehrenamtlicher Basis unterstützen“, sagt Landrätin Marion Dammann. Getragen wird die Einführung des Projekts im Landkreis derzeit durch Ersthelferinnen und Ersthelfer der Bergwacht Schwarzwald e.V, DLRG, DRK KV Lörrach e.V., DRK KV Müllheim e.V., DRK Ortsverein Rheinfelden e.V., DRK Rettungsdienst Lörrach gGmbH, First Responder Gruppen der Feuerwehren Efringen-Kirchen, Kandern und Malsburg-Marzell sowie durch den Malteser Hilfsdienst. „Die Schulungen der Administratoren sind ebenso abgeschlossen wie die Integration bei der Integrierten Leitstelle in Lörrach“, berichtet Kuruc. Dem anvisierten Start steht so nichts mehr im Weg.

Interessierte können sich über die App „Region der Lebensretter 3.0“ registrieren. Die Anmeldung wird im Anschluss geprüft und freigeschaltet. Die Registrierung ist freiwillig. Mindestvoraussetzung ist die erfolgreich abgeschlossene Ausbildung zum Feuerwehrsanitäter oder Sanitätshelfer. Bei Fragen stehen die Verantwortlichen beim Landratsamt Lörrach gerne unter zur Verfügung.

Aufbau einer DEFImap als weiteres Ziel
Der Verein „Region der Lebensretter“ verfolgt zudem das Ziel, öffentlich zugängliche Defibrillatoren in einer Datenbank zu registrieren und auf einer Karte, der „DEFImap“ auffindbar zu machen. Auch die Defibrillatoren im Landkreis Lörrach werden in dieser Karte hinterlegt. Die Daten zu den Standorten stehen den Ersthelferinnen und Ersthelfern in der App zur Verfügung. „Im Rahmen des Projektes werden die bereits bestehenden und auch neue Standorte durch den DRK Kreisverband Lörrach e.V. überprüft sowie noch fehlende Daten ergänzt“, schildert Kuruc. Der Verein „Region der Lebensretter berät außerdem ausführlich bei der Auswahl geeigneter Standorte für die Installation von Defibrillatoren.

 

 

Region der Lebensretter

Landrätin Marion Dammann (4. v. l.) übergibt symbolisch einen Einsatzrucksack der Region der Lebensretter an Simon Redling (3. v. l.), DRK Kreisverband Lörrach e.V.. Vertreter der weiteren Projektbeteiligten sind Wolfgang Pfister, Bergwacht Schwarzwald e.V., Andreas Gäßler, Malteser Hilfsdienst, Christoph Kopper, Freiwillige Feuerwehr Malsburg-Marzell, Uwe Häubner, Kreisbrandmeister Landkreis Lörrach, Kevin Kuruc, Projektverantwortlicher beim Landkreis Lörrach (von links).