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Gemeinsam gegen den Fachkräftemangel im Kita-Bereich

Meldung aus Kandern
Kindergarten Karl-Berner-Straße (Bild vergrößern)
Bild zur Meldung: Kindergarten Karl-Berner-Straße

In Kandern werden in den nächsten Jahren weitere Plätze für Kindergartenkinder geschaffen werden müssen, das hat eine Sitzung des Arbeitskreises für Kindergarten der Stadt Kandern in diesem Frühjahr ergeben.

Aber wie können wir die Kindergartenplätze zur Verfügung stellen, wenn allgemein ein Fachkräftemangel im pädagogischen Bereich herrscht?
Und wie können in den städtischen Kitas in Kandern und Wollbach Notbetreuungsprogramme, wie verkürzte Betreuungszeiten, die in letzter Zeit immer wieder aufgelegt werden müssen, vermieden werden.

Diese Fragen stellten sich Bürgermeisterin Simone Penner, die städtischen Kitaleitungen sowie Elternbeiratsvertreter anlässlich eines Gesprächskreises im Rathaus.

Bei dem konstruktiven Dialog wurden konzeptionelle Vorschläge und Ideen der Eltern und der Verwaltung besprochen mit dem Ziel, ein angemessenes und machbares Maßnahmenpaket zusammenzustellen, welches hilft, einen uneingeschränkten Kitabetrieb zu ermöglichen.

Neben Maßnahmen zur kurzfristigen und vorübergehenden Abhilfe wie der Einsatz von „geeigneten Kräften“ als Fachkraftersatz oder die Zurverfügungstellung von Räumlichkeiten für eine private Betreuung wurden weitere Diskussionspunkte behandelt und Zielvorgaben formuliert.

Die Frage, wie die Stadt sich als attraktiver Arbeitgeber bei der Gewinnung zusätzlicher Fachkräfte darstellen kann, war das zentrale Thema. Dazu brachten die Elternbeiräte etliche Anregungen und Handlungsvorschläge ein, die mit dem städtischen Aktionsprogramm abgestimmt wurden.

Angefangen bei Ideen zu attraktiven Formaten und Inhalten bei der Stellenausschreibung, u.a. für den Social Media Bereich über Gratifikationssysteme bis hin zur Hilfe bei der Wohnungssuche.

Um die Attraktivität des Arbeits- und Betreuungsumfeldes beizubehalten und zu steigern, will die Stadt neue Wege gehen und in die Ausbildung von Fachkräften investieren. Neue Ausbildungsplätze wie z.B. für eine PIA-Ausbildung (praxisorientierte Ausbildung) werden in beiden Einrichtungen ab dem kommenden Jahr zur Verfügung gestellt.

Auch freuen sich alle Beteiligten, dass ein Pool an Springern, die zwischen den Einrichtungen Kandern und Wollbach flexibel eingesetzt werden sollen, gewonnen werden konnte. Ziel ist es, diesen bislang kleinen Pool sowie die Zusammenarbeit der beiden Einrichtungen im Rahmen der Möglichkeiten weiter auszubauen, um eine zuverlässige Betreuung der Kinder anbieten zu können und damit die Eltern zu entlasten.

Investiert wird auch im Bereich der Fort- und Weiterbildungen. Derzeit ist noch eine einrichtungsübergreifende Seminarreihe zur Qualitätssteigerung durch Teamqualifizierung im Gange. An beiden Einrichtungen finden Veranstaltungen zur Sprachförderung in Kooperation mit der Musikschule statt. In der größeren Einrichtung in Kandern ist eine Sprachfachkraft im Rahmen des Bundesaktionsprogramms Sprach-Kitas im Einsatz.

Gemeinsam mit dem Bauhof wurde auch der „alte Kindergarten“ in der Karl-Berner-Straße renoviert, mit neuer Beleuchtung, Möbeln und Spielzeugen ausgestattet, sowie der Außenbereich schon teilweise aufgewertet. Die Stadt verfolgt weiterhin das Ziel, die beschlossene Reaktivierung des alten Kindergartengebäudes umzusetzen. Eine zusätzliche Gruppe konnte zu Beginn des laufenden Kitajahres den Betrieb aufnehmen. Eine weitere soll folgen. Dazu braucht es eben noch mehr zusätzliches Fachpersonal, welches es in diesen Zeiten des Fachkräftemangels mit den vielen Ideen aus dem gemeinsamen Austausch dann hoffentlich zu gewinnen ist.