Einführung des Digitalfunks im Landkreis Lörrach

Meldung aus Kandern
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Gemeinsames Funknetz für Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben / Abhörsicherheit und bessere Erreichbarkeit

Mit der erfolgten offiziellen Abnahme der Anbindung der Digitalfunktechnik an die Integrierte Notrufleitstelle Lörrach können nun die Feuerwehren und Hilfsorganisationen im Landkreis Lörrach dieses Kommunikationssystem nutzen. Die komplexe Umsetzung des Digitalfunks wurde durch das Landratsamt Lörrach in Kooperation mit dem Deutschen Roten Kreuz Lörrach betreut.

Der BOS-Digitalfunk (Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben) wird bundesweit durch Feuerwehr, Rettungsdienst, Polizei und Hilfsorganisationen benutzt. Ein wesentlicher Vorteil des Digitalfunks ist die Abhörsicherheit und eine bessere Netzabdeckung, die vor allem im oberen Wiesental zu einer verlässlicheren Erreichbarkeit der Einsatzkräfte führt. Das Audio-Signal ist störungsfreier als bei der analogen Funkübertragung und unabhängig von der Stärke eines empfangenen Funk-Signals. Mit der neuen Technik ist auch eine Ortung von Fahrzeugen möglich, die sich selbst in einer Notlage befinden.

„Wir sind froh, nun ein stabiles und vor allem wesentlich sichereres Funksystem im Landkreis Lörrach zur Verfügung stehen zu haben“, so Björn Dornbusch, Leiter der Integrierten Leitstelle Lörrach, die in gemeinsamer Trägerschaft des Landkreises Lörrach, dem Deutschen Roten Kreuz Kreisverband Lörrach e. V. und dem DRK-Rettungsdienst Lörrach GmbH betrieben wird. Jährlich werden hier etwa 42.000 Einsatzanfragen entgegengenommen und circa 7.000 Einsätze von Feuerwehren und Hilfsorganisationen sowie rund 35.000 Rettungsdienst- und Krankentransporteinsätze koordiniert.

„Der Weg bis hin zur heutigen Umsetzung war von vielen Herausforderungen geprägt“, berichtet Bernd Hoffmann, Sachbearbeiter für Digitalfunk und Digitalisierung im Sachgebiet Brand- & Katastrophenschutz beim Landkreis Lörrach. „Eine der größten bestand darin, die Vorgaben des Innenministeriums zur Anbindung des Digitalfunks an das Leitsystem umzusetzen. Unsere Integrierte Leitstelle verfügt über eine im Land Baden-Württemberg einzigartige Konstellation zwischen Kommunikationsmanagement und dem Einsatzleitrechner.“

Neben der technischen Ertüchtigung der Integrierten Notrufleitstelle gilt es nun, die bisherige analoge gegen die digitale Funktechnik auszutauschen. Die Einsatzfahrzeuge des Rettungsdienstes sind bereits weitestgehend umgerüstet. Bis zur vollständigen Umrüstung aller Einsatzfahrzeuge wird das bisherige analoge Funksystem parallel noch weiter betrieben. Auch auf die übrigen Hilfsorganisationen und Kommunen, die mit Sicherheitsaufgaben betraut sind, kommt die Umrüstung bis Ende 2025 zu, damit einhergehend entsprechend hohe Kosten. Kreisbrandmeister Uwe Häubner beziffert die Umrüstung eines Feuerwehrfahrzeugs auf etwa 4.500 Euro.

„Eine gute und sichere Kommunikation aller an einem Einsatz beteiligten Organisationen ist die Grundlage für dessen erfolgreiche Bewältigung. Mit der Einführung der neuen Technik wird die bisher schon auf einem hohen Niveau befindliche Gefahrenabwehr im Landkreis Lörrach nochmals verbessert“, freut sich Landrätin Marion Dammann.

Die technische Digitalfunk-Betreuung der BOS-Einheiten und der Integrierten Leitstelle stellt auch in Zukunft eine dauerhafte Aufgabe des Landkreises dar: Softwareupdates, Beantragung und Ausgabe von Sicherheitskarten, Anmeldung und Überwachung von Digitalfunkgeräten im Netz, Schnittstelle zwischen den Landesbehörden und den BOS-Einheiten.

 

Appellieren an den Bund, die Kernforderungen der Motorradlärm-Initiative Baden-Württemberg zeitnah umzusetzen: zahlreiche baden-württembergische Landrätinnen und Landräte, darunter Marion Dammann (Lörrach, mitte).  Foto: Bernd Klee