Grünschnitt gehört nicht in den Wald

Meldung aus Kandern
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Es gibt viele gute Gründe Gartenabfälle nicht im Wald illegal zu entsorgen

 

Jetzt wo es langsam Frühling wird, hört man vielerorts schon wieder die Rasenmäher brummen und kurz vor der Vogelbrutzeit Anfang März wurden auch schnell noch Hecken und Bäume zurückgeschnitten. Der Grünschnitt landet dann nicht selten im Wald. Zum großen Ärger der Försterinnen und Förster von ForstBW. Aber wo liegt denn eigentlich das Problem? Es handelt sich doch vermeintlich um harmlose verrottbare Bioabfälle könnte man meinen?

Nein! Das Ablagern von Grünabfall, also jedweder Müll, der bei der Gartenarbeit anfällt, im Wald ist verboten. Dies kann mit einem Bußgeld oder sogar einer Geldstrafe geahndet werden, und ist aus folgenden Gründen schädlich für Mensch und Natur:

 

… weil in der Natur entsorgter Gartenabfall unsere natürliche Flora massiv verfälscht, wenn Grünabfall austreibt, wurzelt und sich ausbreitet. Auf diese Weise können sich Pflanzenarten in der Natur ansiedeln, die eigentlich nicht bei uns heimisch sind. Diese "invasiven" Pflanzenarten verdrängen nach und nach einheimische Pflanzen und sind somit gefährlich für unsere Natur.

… weil mit den Gartenabfällen mehr Nährstoffe in den Wald kommen und diese das sensible Gleichgewicht durcheinanderbringen. Als Folge vermehren sich stickstoffliebende Pflanzen wie die Brennnessel oder Brombeersträucher und verdrängen die standorttypischen speziell angepassten Arten wie Veilchen oder viele Waldblumen.

… weil durch den Gehölzschnitt Pilzkrankheiten von Gartensträuchern oder Obstbäumen auf Waldbäume übertragen werden können.

… weil der Wald und das Landschaftsbild verschandelt wird – und aus einem kleinen Haufen schnell ein großer wird.

… weil es zu Bränden kommen kann. Durch das Ablagern von pflanzlichen Abfällen im Wald kann es durch Gärungsprozesse zu Überhitzungen und zur Selbstentzündung des Abfallberges kommen. Daraus können Waldbrände entstehen.

… weil sich in Zierpflanzen teils enorm hohe Pestizidrückstände befinden, die das heimische Ökosystem beeinträchtigen. Diese sind oft speziell für die im Wald lebenden Wild- und Honigbienen tödlich.

… weil die Gemeinden und Kommunen jährlich hohe Ausgaben haben, um sogenannte wilde Deponien über die Abfallentsorgung entfernen zu lassen. Den Schaden tragen wir alle über steigende Müllgebühren.

 

Die Försterin Daniela Spittler, die beim ForstBW Forstbezirk Hochrhein unter anderem für den Waldnaturschutz zuständig ist, empfiehlt Gartenabfälle entweder auf dem garteneigenen Kompost oder in der Biotonne zu entsorgen. Größere Mengen Grünschnitt können bei 32 Grünschnitt-Sammelstellen des Landkreises meist kostenlos abgegeben werden. Das Material wird hier gehäckselt, und fachgerecht aufgearbeitet. Während des Prozesses entstehen in den Kompost-Haufen kontrolliert Temperaturen von über 75°C, so dass enthaltene Samen und Bakterien unschädlich gemacht werden und der fertige Kompost unbedenklich wieder verwendet werden kann. Die genauen Informationen hierzu können im Internet unter www.abfallwirtschaft-loerrach-landkreis.de/gruenabfallannahme eingesehen werden.